Genau jetzt, wo das Jahr kaum 1 Woche alt ist, sind – wohlwollend geschätzt – bereits 1/3 aller Neujahrsvorsätze gebrochen, verwässert oder mit fadenscheinigen Ausreden verschoben. Und nach 2-3 Monaten sind nur noch 50% aller Vorsätze aktuell, weil die anderen längst über Bord geworfen wurden und man dem alten Trott wieder verfallen ist.

Warum halten Neujahrsvorsätze nur so kurz?

Nun, warum ist das so? Warum tun wir uns so schwer mit …

  • Abnehmen
  • Mit dem Rauchen aufhören
  • Social Media Diät
  • Gesünder ernähren
  • Mehr Zeit für Familie und Freunde
  • Weniger Stress bei der Arbeit

Das sind nur einige der klassischen Vorsätze, die wir uns gern zum Jahreswechsel vornehmen und dann letztlich leider doch nicht durchhalten. Warum nehmen wir uns entweder immer zu viel vor oder haben zu wenig Umsetzungskraft?

Nun, zum einen haben Persönlichkeitsforscher herausgefunden, dass ca. 50% unserer Persönlichkeitsfacetten durch Gene bestimmt, ergo angeboren sind. Es sind vor allem solche solche Gene, die Botenstoffe des Gehirns und Hormone regulieren: wie das Glückshormon, Dopamin oder das Stresshormon, Noradrenalin.

Zusätzlich sind wir Menschen Gewohnheitstiere. Das bedeutet, wir ändern uns nur ungern. Der eine ist mehr der andere weniger veränderungsresistent. Das Gefühl von Sicherheit ist eines der Grundbedürfnisse von uns Menschen. Vielleicht ist es auch dafür zuständig, dass wir uns so schwer tun, Dinge zu verändern. Sicher fühlen wir uns in bekannter Umgebung und mit vertrauten Aufgaben. Wenn ich Neues lerne oder mir ein neues Verhalten aneignen will, dann besteht die Unsicherheit, dass ich es nicht schaffe oder dass ich danach nicht mehr so gut bestehen kann, wie ich es im aktuellen Umfeld kann.

Das erklärt auch, warum wir quasi Wissensriesen und Umsetzungszwerge sind. Denn obwohl wir heutzutage über sehr viel Wissen verfügen, wenden wir nur wenig davon an.

Ziele und Vorsätze in die Tat umsetzen

Da wir also als Mensch so gestrickt sind und Veränderungen eher skeptisch gegenüber stehen, braucht es ein paar Tricks, mit denen wir unseren inneren Schweinehund hinters Licht führen können. Die folgenden drei Schritte verhelfen dir zu mehr Umsetzungspower bei deinen Zielen.

1) Angst überwinden

Alle Veränderungen erzeugen zunächst einmal Angst. Angst, nicht mehr bestehen zu können, mich nicht mehr auszukennen. Und das gilt auch für die selbst auferlegten Ziele und Vorsätze, wenn sie unter dem Tenor „alles muss anders werden“ erstellt worden sind.

Dieser Angst kannst du begegnen, indem du das, was in der Vergangenheit war, zunächst einmal würdigst. Der Jahresanfang ist eine gute Zeit dafür, aber selbstverständlich kannst du diese Übung auch zu jedem anderen Zeitpunkt im Jahr machen.

Positiv-Bilanz

Überlege dir – am besten schriftlich – was im vergangenen Jahr für dich gut gelaufen ist. Und notiere auch, welches deiner Verhalten zum Erfolg beigetragen hat.

Was hast du getan, damit du ein Ziel erreicht hast? Hast du fokussiert daran gearbeitet? Hattest du Unterstützer? Hast du pro-aktiv um Hilfe und Feedback gefragt? Was genau war es, das sich weitergebracht hat?

Negativ-Bilanz

Danach schreibe auch die Dinge auf, die weniger gut gelaufen sind und überlege, was dich daran gehindert hat, deine Ziele wie gewünscht in die Tat umzusetzen. Das kann dein innerer Schweinehund sein, das können aber auch „Miesepeter“ in deinem Umfeld sein, die dir einreden, das dein Vorhaben ohnehin keine Chance hat.

Überleg dir also genau, was oder wer es war, das dich in der Vergangenheit ausgebremst hat. Und dann mache dich frei davon, indem du den Kontakt zu sogenannten „Miesepetern“, die dir nur Energie rauben, meidest. Suche stattdessen Unterstützer für deine Ideen, die dir Auftrieb verleihen. Und dabei sind nicht stumpfe Ja-Sager gemeint, sondern Menschen, die dir wertschätzend und kritisch weiterhelfen.

2) Ein starkes Warum

Wenn du dir also klar gemacht hast, was gut und weniger gut gelaufen ist und was jeweils die Gründe dafür waren, dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo du dir über deine zukünftigen Ziele Gedanken machen kannst. Diese Ziele-Matrix hilft dir dabei. 

  1. Welche Ziele willst du erreichen?
    Was willst du haben? Wer möchtest du sein? Was möchtest du am liebsten tun?
  2. Was musst du dafür tun?
    Frag dich WIE und nicht OB etwas geht.
  3. Was ist das Ergebnis deines Tuns?
    Was ist das Resultat, wenn du so handelst, wie oben beschrieben? Bedenke: Erfolgreich wird nur der, der handelt und aus Fehlern lernt!
  4. Warum willst du dieses Ziel erreichen?
    Wenn dein WARUM stark genug ist, folgt das WIE von alleine. Überlege dir also genau, WARUM du etwas erreichen willst. Was ist danach für dich und dein Umfeld besser als vorher?
  5. Wem hilft dein Ziel noch?
    Nur dann, wenn du anderen Werte schaffst, werden sie dich bereitwillig in deinem Tun unterstützen. Also solltest du dir nicht nur überlegen, was es für dich an Vorteil bringt, wenn du dein Ziel erreichst, sondern wem es sonst noch nützlich ist. Das, was du selbst braucht, musst du anderen geben.

3) Rituale leben

Rituale geben uns Menschen Halt, vielmehr noch, sie geben uns das Gefühl, selbst zu leben, statt gelebt zu werden. Rituale sind immer wiederkehrende Handlungen, die du regelmäßig wiederholst, um eine bestimmte Verhaltensänderung zu erreichen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Firmen, die gute Rituale leben, erfolgreicher sind. Das gleiche gilt für dich als Person. Wenn du dir Rituale und Routinen schaffst, dann fällt es dir leichter, eine gewünschte Veränderung in die Tat umzusetzen.

Ein solches Ritual kann beispielsweise sein, dass du dir jeden Morgen deine aktuellen Ziele oder Vorsätze kurz notierst und am Abend festhältst, was du in punkto Zielerreichung an diesem Tag erledigt hast. So erinnerst du dich täglich an deine Ziele und bleibst am Ball. Die abendliche Würdigung deiner Teilschritte in Richtung Ziel motiviert dich, weiter zu machen, selbst dann, wenn es einmal schwierig wird.

Jetzt wirst du sicher denken: „Klar, wann soll ich das denn noch in meinen ohnehin vollen Tagesplan einbauen!?“ Rituale kosten Zeit, das stimmt. Aber sie machen dich mittelfristig auch erfolgreich, sofern du sie regelmäßig wiederholst.

Denn wenn du eine Gewohnheit ändern willst, dann braucht es mindestens 3 bis 8 Wochen regelmäßiger Wiederholung, um dich quasi neu auszurichten. Das gilt für die Ernährungsumstellung, regelmäßigen Sport genauso wie für deine beruflichen Ziele.

Neujahrsvorsätze durchsetzen

Ein weiterer Tipp: Erzähle anderen Leuten von deinem Ziel. Sprich mit Freunden, Familie oder Bekannten über deine Vorsätze. Dadurch übernimmst du Verantwortung und baust ein wenig positiven Druck auf. Es ist sicher schwieriger vor anderen zuzugeben, dass du nicht durchhältst, als einfach nur vor dir selbst eine Ausrede zu erfinden. 😉

Fazit

Damit es dir nicht wie den meisten ergeht, hab ein klares Warum und möglichst konkret formulierte Ziele. Dann schaffe dir Routinen, die dich unausweichlich kontinuierlich an deinen Zielen arbeiten lassen. 

Nimm dir kleine Zwischenziele vor und feiere sie am Etappenziel. Das motiviert ungemein und spornt zum Durchhalten an. 

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Dagmar Gerigk
Dagmar Gerigk

Dagmar ist Leadership Coach und Trainer sowie Expertin für New Work. Sie entwickelt starke Leader, die inspirierend führen - vor Ort, hybrid und digital auf Distanz. Resultat: Motivierte Teams und überproportionale Ergebnisse!