Strategische Führung lässt dich, deine Mitarbeiter und dein Unternehmen erfolgreich persönlich wie wirtschaftlich wachsen - selbst in Krisenzeiten.

Die richtige Strategie sorgt für den nötigen Fokus und hilft selbst in Krisenzeiten, weiter auf Kurs zu bleiben. Dennoch ist strategische Führung eher eine Seltenheit in Chef-Etagen.

Dazu schauen wir uns heute vier Aspekte an:

    1. Strategie: Was es konkret bringt
    2. Strategische Führung Seltenheit in Chef-Etagen
    3. Strategischer Erfolg: Worauf es ankommt
    4. Digitale Führung: Eine strategische Entscheidung

    Strategie: Was es konkret bringt

    Weniger ist oft mehr. Diese Erkenntnis ist im Laufe meines Berufslebens auch erst nach und nach in mir gereift. Nämlich weniger operatives Hamsterrad zugunsten von mehr Fokus und besseren Ergebnissen. 

    Jetzt, nach mehr als 25 Jahren als Führungskraft und Unternehmerin kann ich sagen, dass es immer zwei Dinge waren, die mir in entscheidenden Situationen geholfen haben: 

    Ein starkes WARUM

    Wann immer ich etwas wirklich wollte, habe ich es auch erreicht. Denn ein starkes Warum, also eine emotional überzeugende Vision, haben mich auch in schwierigen Zeiten durchhalten lassen.

    Strategie als Werkzeug

    Eine glasklare Strategie hat mich Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden lassen und so meinen Fokus geschärft. Und das gilt gleichermaßen für meine Führungsrolle, die Erziehung meiner Söhne oder die Gründung meiner Unternehmen.

    Strategie bedeutet, das eigene Schicksal proaktiv zu steuern

    Viele Menschen träumen Jahr für Jahr von ihren Wunschzielen. Sie wollen Karriere machen, eine gute Führungskraft sein, gesünder leben und dergleichen mehr. 

    Doch aus dem Traum wird häufig nichts. Denn am Jahresende stellen sie dann ernüchtert fest, dass es mal wieder nicht geklappt hat. 

    Und weshalb? 

    Nein, es sind nicht die Umstände, der Chef oder die Gesellschaft dafür verantwortlich. Der Grund ist, dass ein Ziel alleine nicht ausreicht.

    Strategie bedeutet, eine Vorstellung vom Weg zu haben, um sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren und unwichtige Dinge gezielt zu vernachlässigen. Es bedeutet, der Kapitän des eigenen Schicksals zu werden. 

    Erfolgreiche Menschen sind Experten in strategischer Führung

    Egal, ob du Spitzensportler, wie die Basketball Legende, Michael Jordan, den Freiheitskämpfer, Mahatma Gandhi, oder erfolgreiche Unternehmer wie Elon Musk nimmst. Sie alle hatten eine emotional starke Vision, mit der sie sich auf den Weg gemacht haben.

    Und alle hatten eine klare Vorstellung davon, welche Strategie sie zum Ziel führt und welche Aktivitäten sie nur unnötig vom Kurs abbringen. So haben sie fokussiert ihre Ziele verfolgt - unabhängig davon, was andere davon dachten.

    Strategische Führung: Seltenheit in Chef-Etagen

    Die Aufgabe von Führung ist es, nach vorn zu schauen und die Weichen für eine erfolgreich Zukunft zu stellen. Genau das unterscheidet einen echten Leader von einem reinen Manager. 

    Dennoch zweifeln einer Studie zufolge viele Beschäftigte von Firmen und Behörden in Deutschland an der Zukunftsstrategie des eigenen Arbeitgebers. Drei mögliche Gründe für dieses Dilemma könnten sein ... 

    Grund 1: Strategisches Denken braucht Zeit

    Ja, und Zeit ist genau das, was die meisten Unternehmer und Führungskräfte nicht haben. Denn das operative Tagesgeschäft fordert sie täglich aufs Neue.

    Das trifft natürlich im besonderen Maße in unsicheren Krisenzeiten zu.

    Grund 2: Strategie ist schwer greifbar

    Außerdem kommt hinzu, dass strategische Arbeit zunächst kein greifbares Ergebnis produziert - zumindest nicht kurzfristig. 

    Viel verlockender ist es, einen Auftrag zu bearbeiten oder ein Gewerk fertigzustellen. Denn dabei gibt es eine unmittelbar messbare Rückkopplung für die geleistete Arbeit. Und das macht zufrieden und stolz.

    Grund 3: Strategie hat ein schlechtes Image

    Genau dieses Phänomen führt schließlich dazu, dass viele Unternehmer der Strategiearbeit eine zweitrangige Priorität einräumen. 

    Außerdem hat Strategiearbeit bei vielen Menschen ein schlechtes Image. Sie denken, es sei kompliziert und ein schwerfälliger Prozess, der primär in Großkonzernen Anwendung findet. 

    Strategischer Erfolg: Worauf es ankommt

    Nun, zunächst kommt es darauf an, strategischer Führung einen positiven Stellenwert zu geben. Denn langfristig zahlt sich strategisches Denken und Handeln deutlich mehr aus, als es das bloße Abarbeiten des Tagesgeschäftes tut. 

    Dazu gehört, im Kalender fixe Zeiten für Strategie einzuplanen. Die sollten genau dieselbe Wertigkeit bekommen, wie beispielsweise ein Kundentermin. Mit anderen Worten, diese Termine sind nicht optional und werden nicht verschoben.

    3 einfache Bausteine einer guten Strategie

    Ist die richtige Grundeinstellung erst einmal da, folgt die eigentliche Strategiearbeit. Die gliedert sich in drei einfache Bausteine: 

    Eine glasklare Vision entwickeln

    Konkrete Ziele setzen

    Terminierte Maßnahmen definieren

    1. Eine glasklare Vision

    Was Du Dir auch immer vorstellen kannst, kannst Du auch tun, denn sonst könntest du es dir gar nicht vorstellen.

    – Johann Wolfgang von Goethe – 

    Dabei ist eine starke Vision der Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Strategie. Wichtig dabei ist, dass sie ganz persönlich bei dir anfängt.

    Die Vision sollte emotional stark sein, so stark dass sie dich halt auch in schwierigen Zeiten wie beispielsweise während einer Krise durchhalten lässt.

    Bevor du also irgendetwas an deinem Leben oder in deiner Führungsrolle ändern willst, bevor du beispielsweise mehr digital führen, Home Office für deine Mitarbeiter ermöglichen oder bestimmte Prozesse automatisieren willst, entwickle als allererstes eine starke Vision mit einer glasklaren Strategie.

    Strategische Vision leicht gemacht

    Viele Menschen tun sich schwer damit, eine emotional starke Vision zu entwickeln. Das liegt zum Teil daran, dass der Begriff "Vision" so groß und wenig greifbar wirkt. 

    Dabei hilft dir eine ganz einfache und  dennoch wirkungsvolle Übung. Trage deine E-Mail Adresse hier unten ein und ich schicke sie dir zu.

    2. Konkrete Ziele

    Überlege dir genau, was du tun willst und vor allem was nicht. Dadurch erhältst du den nötigen Fokus, dich auf die Dinge zu konzentrieren, die dich deiner Vision näher bringen. 

    Dann lasse alles, was nicht der Erreichung deiner Vision dient, links liegen oder ganz bleiben. Das gilt sowohl für deine persönlichen Ziele als Führungsperson als auch für die Ziele, die du gemeinsam mit deinem Team umsetzen willst.

    Je konsequenter du hier bist, dest mehr Zeit steht dir zur Verfügung, um wirklich an deinen Ziele zu arbeiten, ohne dich ablenken zu lassen. (Tipp: Schalte Ablenkungen wie Social Media, Nachrichten, E-Mail Ping-Töne und dergleichen mehr aus.) 

    3. Terminierte Maßnahmen

    Wenn nun deine Vision klar ist und du mit den Zielen die grobe Marschrichtung definiert hast, geht es im nächsten Schritt daran, ganz konkrete Maßnahmen zu planen. 

    Und zwar SMART - Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert. Denn nur durch das Herunterbrechen deiner Ziele auf greifbare Maßnahmen mit konkretem Zeitplan kommst du tatsächlich vom Wunschdenken ins Handeln.

    Interview mit Strategie-Expertin

    Zu dem wichtigen Thema Strategie habe ich die Expertin, Prof. Dr. Kerstin Seeger, interviewt. Sie hat uns erklärt, weshalb es gerade jetzt sinnvoll ist, in Strategiearbeit zu investieren. Außerdem gibt sie jede Menge Tipps, wie du dabei pragmatisch vorgehst, ohne dich zu verzetteln. Das komplette Interview kannst du dir hier nochmals als Aufzeichnung anschauen:

    Digitale Führung: Eine strategische Entscheidung

    Digitale Führung eignet sich gut als aktuelles Beispiel. Damit das vom Plan zur Realität wird, müssen mehrere Hürden überwunden werden. 

    Es reicht nicht, entsprechende Software-Tools unter Vertrag zu nehmen und die Belegschaft darauf schulen. Sicher ist das wichtig, aber eben nicht das Allheilmittel. Es fängt viel früher an, nämlich im Kopf der Leute. 

    Digitale Führung ist ist es eine strategische Führungsentscheidung. Denn es ist eine neue Art der Zusammenarbeit, die ein Umdenken der herkömmlichen Arbeitsweise erfordert. 

    Umdenken bedeutet, mentale Hürden überwinden:

    • Das Vorurteil, im Home Office werde nicht produktiv gearbeitet, muss aus den Köpfen verschwinden. Führungskräfte müssen lernen, zu vertrauen, auch wenn sie die Mitarbeiter nicht physisch vor Ort sehen können. 
    • Viele Mitarbeiter und Führungskräfte waren oder sind bis heute nur bedingt digital affin. Das bedeutet, sie tun sich schwer mit Software-Systemen sowie Videokonferenzen. Sie haben Angst, "alt auszusehen" oder "nicht mehr zu genügen". Diese Ängste sollten ernst genommen und sukzessive abgebaut werden.
    • Da bei virtuellem Arbeiten das "auf Zuruf" und "in der Kaffeeecke" klären wegfällt, bekommt Kommunikation einen noch höheren Stellenwert als bislang. Abstimmung und (informeller) Austausch wollen organisiert werden. 

    Die Vision könnte lauten: "Wir wollen weitestgehend Raum und Zeit unabhängig digital arbeiten. Es soll keinen Unterschied machen, ob ein Mitarbeiter im Büro oder auf Distanz im Home Office bzw. unterwegs beim Kunden ist."

    Die Strategie wäre: Wir nutzen eine ausgewählte Anzahl an digitalen Tools und schulen intensiv und individuell jeden Mitarbeiter darauf. 

    Außerdem arbeiten wir behutsam gemeinsam mit dem kompletten Führungsteam daran, ein Umdenken in Richtung Digitalisierung zu schaffen. 

    Die Maßnahmen beschreiben dann davon abgeleitet, was genau wann passiert. Das kann die Auswahl und Installation der Software sein, die Trainingsmaßnahmen, eine Art Mentoring-System (erfahrene Mitarbeiter stehen Neulingen mit Rat und Tat zur Seite), etc.

    Kernkompetenzen digitaler Führung

    Um die oben beschriebenen Hürden zu überwinden und gleichzeitig die nötige psychologische Sicherheit für die Belegschaft zu liefern, sind fünf Kernkompetenzen entscheidend für erfolgreiche digitale Führung. Mehr dazu erfährst du in diesem Blogartikel.

    FAZIT

    Strategische Führung zahlt sich schon nach wenigen Wochen durch bessere Produktivität, mehr Motivation und bessere Ergebnisse aus. Außerdem lässt eine Strategie dich sicherer durch Krisenzeiten manövrieren. 

    Und ganz nebenbei schaffst du dir dadurch mehr Freiraum auf deiner Agenda, den du für spannende Projekte, Freizeit oder zum Netzwerken nutzen kannst. Deshalb ist Strategie auch das erste Modul in meinem 7-wöchigen Leadership PraxisCoaching.

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    Dagmar Gerigk
    Dagmar Gerigk

    Dagmar ist Leadership Coach und Trainer sowie Expertin für New Work. Sie entwickelt starke Leader, die inspirierend führen - vor Ort, hybrid und digital auf Distanz. Resultat: Motivierte Teams und überproportionale Ergebnisse!